Die Interpretation in einem Gedicht

 

In einer Interpretation werden Textstellen, aus denen man seine Schlüsse zieht, genau benannt.
Beispiel:
Dieses „atemlose blinde Spiel“ (Vers 27) zeigt, dass... 

 

Das Karussell   (Rainer Maria Rilke, Dinggedicht von 1906)
Jardin du Luxembourg

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manches Mal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel . . .

 

   3      4    18      19      27      begrenzt      blindes      enden

      Ich      Kindheit      Leere      Punkte      Spiel      unbeschwerten   

  Setze die Begriffe und Zahlen aus der Wortliste in die Lücken ein.

 

 Die Kinder sind vertieft in ihr „atemloses Spiel“   (Vers ). Die Kindheit erscheint als glückliches ,

 in dem man nicht um sich herum wahrnimmt.
Der Blick der Mädchen, die sich auf dem Karussell befinden, geht ins   . Für sie scheint das Drehen des Karussells kein wirkliches Spiel mehr zu sein, denn manchmal „schauen sie auf, irgendwohin, herüber –“ (Vers ). Sie sind dem Spiel der , „fast schon entwachsen“ (Vers ).
Diese Zeit der Kindheit ist kurz, sie ist das „Land, das lange zögert, eh es untergeht“ (Vers und ), aber doch einmal muss. Dieses „atemlose blinde Spiel...“ in der Kindheit scheint nicht enden zu können, was auch die drei am Schluss andeuten.
Das lyrische , der Betrachter der Szene, scheint aber doch genau zu wissen, dass die Zeit der Kindheit des selbstvergessenen Spiels ist.