1 Verben

Verben mit Regeln, Beispielen

Was ist ein Verb?

Verben beschreiben, was geschieht oder einen Zustand. Verben haben eine Grundform (Infinitiv). Man nennt Verben auch Tätigkeitswörter, Tuwörter oder Zeitwörter. Verben schreibt man immer klein, es sei denn, man macht ein Verb zum Nomen. Die Endung eines Verbs im Infinitiv ist meistens -en, sehr selten ist die Endung -n. Verben können in Sätzen in unterschiedlichen Aussageformen auftreten. Diese drei Aussageformen heißen Indikativ, Konjunktiv und Imperativ. Der Indikativ ist die häufigste Form für einen Aussagesatz.

Infinitiv Verbstamm Endung
lachen lach -en
spielen spiel -en
angeln angel -n
sammeln sammel -n

Beispiele: Was ist ein Verb?

Die Beispiele zeigen dir, was Verben sind, sie beschreiben einen Vorgang oder einen Zustand.

  • laufen
    → Ich laufe zur Schule.
  • gehen
    → Karim geht zum Einkaufen.
  • sehen
    → Ich sehe den Horizont.
  • leben
    → Hier lebt es sich gut.
  • spielen
    → Sie spielt gerne Schach.
  • feiern
    → Heute feiern wir Geburtstag.

Video zu Verben


Verben und die Zeiten

Wenn du eine Zeitform benutzt, musst du wissen, ob du über Gegenwärtiges, Vergangenes oder Zukünftiges sprechen oder schreiben willst. Diese Übersicht zeigt dir, wie und wann du die Zeitformen durch Verben verwendest.

Präsens
(auch Gegenwart)
Das Präsens beschreibt Handlungen in der Gegenwart, kann aber auch zukünftige und geplante Handlungen oder Ereignisse ausdrücken. Sie geht zum Sport.
Sie geht morgen zum Sport.
Perfekt
(auch vollendete Gegenwart)
Das Perfekt beschreibt Handlungen in der Vergangenheit mit Bezug zur Gegenwart. Das Perfekt wird besonders in der gesprochenen Sprache verwendet. Für die Bildung des Perfekts benutzt man ein konjugiertes Hilfsverb (haben oder sein) an 2. Stelle im Satz und ein Verb als Partizip II am Satzende. Ich habe ein Buch gelesen.
Ich bin nach Hause gelaufen.
Präteritum
(auch einfache Vergangenheit, Imperfekt)
Das Präteritum beschreibt abgeschlossene Handlungen oder Zustände der Vergangenheit. Man verwendet das Präteritum in geschriebener Sprache, Zeitungsartikeln und Nachrichtensendungen. Achtung: unregelmäßige Verben. Wir bauten ein Haus.
Gestern war es sehr kalt.
Plusquamperfekt
(auch vollendete Vergangenheit)
Das Plusquamperfekt beschreibt vergangene Handlungen, die zeitlich vor einer anderen Tätigkeit in der Vergangenheit liegen. Das ältere Ereignis steht im Plusquamperfekt, das neuere im Präteritum. Nachdem ich gearbeitet hatte, machte ich eine Pause.
Nachdem ich geübt hatte, schrieb ich den Test.
Futur I
(auch einfache Zukunft)
Das Futur I beschreibt Handlungen oder eine Absicht, die in der Zukunft stattfinden. Man kann das Futur I auch „werden-Zukunft“ nennen. Für die Bildung des Futur I benötigt eine Form von „werden“ und den Infinitiv des Vollverbs. Morgen werde ich lernen.
Futur II
(auch vollendete Zukunft)
Das Futur II beschreibt eine Vermutung darüber, dass eine Handlung zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft bereits vollendet sein wird. Das Futur II wird gebildet mit den Futur-Formen der Hilfsverben haben oder sein und dem Partizip II. Bis Freitag werden wir die Aufgaben geschafft haben.
Bis nächste Woche wird die Sperre aufgehoben sein.

Die Konjugation von Verben

Die Konjugation nennt man auch Verbflexion. Die Verbalflexion bedeutet die Flexion von Verben. Dabei verändert sich die Formenbildung (Morphologie) des Verbs nach Merkmalen von Person, Numerus, Tempus und Genus. Oder einfach:
Fast alle Verben haben die Endung -en. Wenn man das Verb in einem Satz verwendet, muss man es konjugieren (nach Person und Anzahl verändern). Verben bestehen aus einem Verbstamm und der Endung. Im Aussagesatz steht das Verb immer an zweiter Stelle.

Übungen zu Verben


Verben in der Personalform konjugieren

Verben kann man in der Personalform (ich, du, er, sie, ...) ändern, das heißt, man kann sie konjugieren. Im folgenden Beispiel lautet der Infinitiv (Grundform) gehen. Der Wortstamm lautet geh. An den Wortstamm werden die entsprechenden Endungen für die jeweilige Personalform angehängt.

Beispiele für die Veränderung beim Verb gehen in der jeweiligen Personalform.

1. Person Singular ich gehe
2. Person Singular du gehst
3. Person Singular er/sie/es geht
1. Person Plural wir gehen
2. Person Plural ihr geht
3. Person Plural sie gehen

Der Aufbau eines Verbs

Die Grundform (Infinitiv) des Verbs ist gehen. Der Verbstamm, der beim Konjugieren nicht verändert wird, lautet geh. An den Verbstamm hängt man die Endung -en an. Beim Konjugieren verändert sich die Verb-Endung zu -e, -st, -t und -en.

Die Konjugation der Verben im Singular

  • 1. Person Singular lautet ich. Ich ist die handelnde, sprechende Person
    Ich gehe zur Schule.
  • 2. Person Singular ist du. Mit dem Pronomen du spricht man eine befreundete, bekannte Person an.
    Du kommst bestimmt mit mir ins Schwimmbad.
  • 3. Person Singular ist er/sie/es. Von einer Person oder Sache spricht man mit er (maskulin, sie (feminin) oder es (neutral).
    Er sieht einen Film. Sie kauft heute Blumen. Es stört mich.

Die Konjugation der Verben im Plural

  • 1. Person Plural lautet wir: Durch das Pronomen wir wird eine Gruppe von Personen dargestellt, die handelt oder über die gesprochen wird.
    Wir lernen für den Abschlusstest.
  • 2. Person Plural bedeutet ihr: Das Pronomen ihr steht für eine Gruppe, die man anspricht.
    → Heute habt ihr nach der 3. Stunde frei.
  • 3. Person Plural lautet sie: Mit dem Pronomen sie spricht man von Personen, Tieren oder Sachen.
    → Die Schüler freuen sich. Sie können gleich nach Hause gehen.

Bei der Konjugation muss auch die Höflichkeitsform Sie (großgeschrieben) beachtet werden. Die Höflichkeitsform Sie kannst du in der 3. Person Singular und der 3. Person Plural verwenden.
Beispiel: Möchten Sie eine Tasse Kaffee?

Starke und schwache Verben

Man unterscheidet starke und schwache Verben dadurch, wie sich die Verben in einer Zeitform verändern. Die meisten deutschen Verben sind schwache Verben. Verben werden schwach (schwache Verben) genannt, wenn der Verbstamm in allen Zeitformen unverändert bleibt. Starke Verben (unregelmäßige Verben) verändern den Verbstamm mindestens im Präteritum. Viele starke Verben (unregelmäßige Verben) ändern den Verbstamm auch im Partizip II.

Schwache Verben

Die regelmäßige Bildung der Stammformen eines schwachen Verbs erfolgt durch das Anfügen von -te oder -t sowie das Voranfügen von ge- an den Wortstamm wie bei den Verben fragenfragtegefragt.

Beispiele für die Konjugation schwacher Verben

  • fragen
    → fragtegefragt
  • lachen
    → lachtegelacht

Starke Verben

Starke Verben sind Verben, die den Stammvokal ändern, wenn sie ins Präteritum oder Partizip II gesetzt werden. Beispiele für die Konjugation starker Verben, die den Stammvokal wechseln.

Beispiele für die Konjugation starker Verben

  • singen
    → sang – gesungen
  • treffen
    → traf – getroffen

Verben Regeln und Beispiele


Das Verb als Satzglied

Ein Verb steht im Satz nicht allein, es sei denn, es handelt sich um einen Befehl (Lerne!). Im Satz ist das Verb das bestimmende Element und steht immer mit einem Subjekt. Als Satzglied (zusammenhängender Satzteil) nennt man das Verb ein Prädikat. Man findet das Verb im Satz mit der Frage: Was tut das Subjekt?
Oft ist das Subjekt eine Person, es kann aber auch eine Sache sein.

  • Daniela sammelt Sticker.
    → Frage nach dem Subjekt: Wer sammelt Sticker? Antwort: Daniela.
    → Frage nach dem Prädikat: Was tut Daniela? Antwort: sammelt.

Verben in der Zeitform ändern

Die Zeitform (Tempus) des Verbs gibt die Zeit an, zu der etwas passiert oder ist.

Präsens (Gegenwart)

Das Präsens beschreibt, was gerade in der Gegenwart passiert. Ebenso beschreibt das Präsens Tatsachen: Hamburg liegt an der Elbe.

Beispiele für Verben im Präsens

  • Ich erzähle meinem Vater etwas über den Unfall.
  • Sie schreibt gerade einen Brief.
  • Du hast einen Fleck auf der Nasenspitze.

Präteritum (Vergangenheit)

Schreibt man über Vergangenes oder erzählt man, dann benutzt man das Präteritum (Vergangenheit).

Beispiel:

Liebe Marie!
Gestern besuchte ich ein 3D-Kino. Schon die Werbung vor dem Film war in 3D.
Der Film zeigte einfach tolle 3D-Effekte. Am besten spielte der Schauspieler,
der den Helden darstellte.

Viele Grüße
Helen

Perfekt (vollendete Gegenwart)

Wenn man mündlich über etwas erzählt, was bereits passiert ist, dann benutzt man die vollendete Gegenwart (Perfekt). Viele Verben des Perfekts werden mit dem Verb haben gebildet.

Beispiele für Verben im Perfekt

  • ich habe gefragt
  • wir haben geschlafen
  • ihr habt gesehen

Viele Verben der Fortbewegung (gehen - ich bin gegangen, laufen - ich bin gelaufen, fliegen - wir sind geflogen) werden mit 'sein' gebildet.

Plusquamperfekt (Vollendete Vergangenheit)

Beschreibt man ein Ereignis in der Vergangenheit und möchte sagen, dass davor noch etwas passierte, dann verwendet man das Plusquamperfekt. Das Plusquamperfekt bildet man mit dem Präteritum von „haben“ (ich hatte gesagt) und „sein“ (ich war gewesen).

Beispiele für Verben im Plusquamperfekt

  • Bevor ich zur Schule ging, war ich bereits zum Kiosk gewesen.
  • Ich war eingeschlafen, bevor der Lehrer ins Klassenzimmer kam.

Futur I (Zukunft)

Wenn du über etwas berichten willst, was in der Zukunft passiert, dann benutzt du das Futur I. Das Futur I wird mit dem Hilfsverb „werden“ und dem Verb im Infinitiv gebildet.

Beispiele für Verben im Futur I

  • Ich werde morgen zum Schwimmen gehen.
  • Wir werden gleich eine Pizza essen.

Futur II (vollendete Zukunft)

Wenn du über etwas berichten willst, was zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft beendet ist, dann benutzt du das Futur II. Das Futur II wird mit „werden“, dem Partizip II und den Hilfsverben haben/sein im Infinitiv gebildet.

Beispiele für Verben im Futur II

  • Ich werde morgen Nachmittag zum Schwimmen gegangen sein.
  • Nächstes Jahr werden wir die Prüfung geschafft haben.

Hilfsverben

Hilfsverben sind: haben, sein, werden. Zusammengesetzte Zeiten kann man mit Hilfsverben bilden.

Beispiele:
Ich bin gerade angekommen.
Du warst krank gewesen.
Sie wird uns besuchen.
Wir werden die Schule beendet haben.

Hilfsverben können auch allein mit einem Adverb, Nomen oder Adjektiv stehen.

Beispiele:
Sie ist oben.
Unsere Klasse hat Spaß.
Er ist glücklich.

Modalverben

Verben gibt es auch als Modalverben. Modalverben sind: wollen, sollen, müssen, dürfen, können, mögen. Sie können auch mit der Grundform eines anderen Verbs stehen. Dann erklären Modalverben, wie ein Satz verstanden werden soll.

Beispiele für den Gebrauch von Modalverben mit und ohne ein anderes Verb:

  • Ich mag Kakao.
  • Ich will jetzt anrufen.
  • Wir wollen endlich ins Kino.
  • Cara soll nachfragen.
  • Wir müssen nun losgehen.
  • Ich darf noch Bonbons essen.
  • Markus soll endlich kommen.
  • Sie will nach Hause laufen.
  • Kannst du lernen?

Wie erkennt man ein Verb?

Wenn du ein Verb in einem Satz erkennen willst, solltest du prüfen, welches Wort eine Tätigkeit, einen Vorgang oder einen Zustand ausdrückt. Verben kannst du mit der Frage: „Was tut das Subjekt?“, herausfinden.

Verben Übungen

➀ ✮ Verben - konjugieren ➁ Verben - Endungen der Verben ➂ Verben - Präsens, Präteritum ... ➃ Verben - ➄ Verben - sein, haben, werden ➅ ✮ Verben - Konjugation im Präsens ➆ Verben - konjugieren im Präsens ➇ ✮ Verben - im Präteritum ➈ Verben - ins Präsens setzen ➉ ✮ Verben - Präsens Präteritum

Links zu Verben - Themen

Verben:

Verben und Zeiten:

Aktiv, Passiv, Konjunktiv

Verben mit Regeln, Übungen und Beispielen
Was sind Verben? Verben beschreiben eine Handlung oder einen Vorgang in einem Satz, man kann sie in der Zeitform verändern. Du kannst Verben auch in der Personalform verändern. Hier findest du auch praktische, kostenlose Arbeitsblätter für Verben. Wichtig für dich ist sicherlich auch die Frage, wie das Verb als Satzglied funktioniert. Hier sind die passenden Links: Subjekt, Prädikat, Dativobjekt, Akkusativobjekt und alle Satzglieder.