Fiktionale Texte
Fiktionale Texte werden auf der Basis von Fantasien geschrieben. Die beschriebene Welt, Situationen und Personen sind meist frei erfunden.
Übersicht fiktionale Texte
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Ballade |
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Erzählung |
Ballade
Balladen stellen meistens schicksalhafte Begegnungen dar. Diese Begegnungen
thematisieren beispielhafte Auseinandersetzungen.
Geheimnisvolles und Tragisches kommt im Geschehen der Balladen immer wieder vor.
Das Geschehen ist oft unerklärlich. In den Balladen beschreibt
der Dichter häufig intensive Gefühle wie Zorn, Hoffnung, Angst, Wut und
Verzweiflung.
Schicksalhafte Auseinandersetzungen verändern das Leben der handelnden Personen.
Erzählung
Bei der Erzählung handelt es sich um eine Geschichte mit einer kurzen Einleitung und einem Hauptteil, der die Spannung in der Erzählung steigert. Im kurzen Schluss fällt die Spannung nach dem Höhepunkt ab. Die Geschehnisse werden in der richtigen zeitlichen Reihenfolge erzählt.
Kurzgeschichte
Kurzgeschichten lassen sich an der Kürze des Textes erkennen und der Kürze der erzählten Zeit. In der Regel gibt es keine Einleitung. Der Ort der Handlung ist unbestimmt. Eine genaue zeitliche Einordnung ist meist nicht möglich. Personen kommen in der Kurzgeschichte häufig ohne Namen vor. Ein Wendepunkt, Einschnitt oder Höhepunkt sind in der Handlung in der Regel enthalten. Eine Kurzgeschichte beschäftigt sich mit Alltäglichem. Über das offene Ende soll der Leser sich Gedanken machen.
Fabel
Tiere und Pflanzen treten in der Fabel als Menschen auf. Menschliche Schwächen wie Neid, Dummheit, Geiz, Eitelkeit und so weiter sind Thema der Fabeln. Meistens kommen nur zwei Tiere einer Fabel vor. Die Zeit in der Fabel ist unbestimmt. Es wird kein genauer Ort genannt. Fabeln sind kurz gehalten und enthalten keine genauen Schilderungen. Eine Fabel steht in der Vergangenheit und hat mit dem wirklichen Leben der Menschen zu tun. Wichtige Leute (Könige) werden in manchen Fabeln versteckt angegriffen. Am Ende einer Fabel steht oft, was man aus der Fabel lernen kann. Fabeln sind oft in 3 Teile gegliedert.
Märchen
Die Hauptperson ist der Held des Märchens. Zeit und Ort des Geschehens werden nicht genau genannt und der Held im Märchen muss eine Aufgabe oder ein Problem lösen. Es gibt oft einen bösartigen Gegenspieler im Märchen, dabei werden menschliche Eigenschaften oft in Gegensätzen geschildert: dumm - schlau, gut - böse, hübsch - hässlich, arm - reich. Personen oder Dinge mit übernatürlichen Eigenschaften helfen dem Helden, sie können dem Helden auch schaden. Menschen, Tiere und Pflanzen können im Märchen verzaubert oder von einem Zauber erlöst werden, Dinge oder Tiere können sprechen
Roman
Ein Roman ist die lange Form einer schriftlichen Erzählung. Der Roman stellt in
der Regel den Menschen mit seinem Schicksal in den Mittelpunkt der Erzählung.
Der Roman kann aus der Sicht eines Ich-Erzählers geschrieben sein. In
andere Personen kann der Ich-Erzähler nicht hineinsehen, sie können nur von
außen beschrieben werden.
Sage
Sagen sind mündlich überlieferte Erzählungen. In ihnen wird über übernatürliche Wesen, Orte und Zeitpunkte eines Geschehnisses erzählt. Inhalte und Motive der Sagen werden häufig von anderen Kulturen übernommen (wie zum Beispiel die Wandersagen) und abgewandelt.
Parabel
Die Parabel ist eine lehrhafte und kurze Erzählung (epische Kurzform). Sie beschäftigt sich mit moralischen Fragen und ist dem Gleichnis und der Fabel ähnlich. Durch die Handlung der Parabel entsteht eine übertragene Bedeutung. Der Leser soll zum Nachdenken angeregt werden. Typisch für die Parabel sind zwei enthaltene Lehren, nämlich im engeren Sinn und im weiteren Sinn. Das vordergründig beschriebene Geschehen (Bildebene) lässt sich auf übergeordnete Weise (Sinnebene) deuten.
Anekdote
Die Anekdote gibt eine wahre oder erfundene Begebenheit über eine Person (auch
über bekannte Personen) in kurzer Form wieder. Diese Begebenheit verdeutlicht
den Charakter der beschriebenen Person, muss aber nicht der Wahrheit
entsprechen.
In vielen Anekdoten findet sich am Ende eine witzige Pointe
(überraschende Wendung oder Witz). Meist wird in der Anekdote der Ort und die
Zeit des Geschehens genannt.
Legende
Die Legende hat, wie die Sage, einen wahren Kern. Oft stellen
Legenden das vorbildhafte Leben oder Begebenheiten von Heiligen oder sehr
religiösen Menschen dar. Dadurch kann man die Legende gut von der Sage und dem
Märchen unterscheiden.
Mittelalterliche Heiligenlegenden erzählen oft unkritisch über
Erscheinungen oder Wunder der Heiligen. Deswegen steht man im Sprachgebrauch das
Wort Legende heute für einen unglaubwürdigen Bericht. Damit wird das Wort
abwertend benutzt.
Satire
Satire bedeutete früher Spottdichtung. Satirische Texte
enthalten häufig Übertreibungen (Hyperbeln) von Widersprüchen und
(übertriebenen) Werten, um diese dadurch zu entlarven und auch lächerlich zu
machen. Früher nannte man die Satire Spottschrift oder
Stachelschrift.
Die Satire verwendet auch Elemente der Ironie (beißenden
Spott), der Parodie, Persiflage, Sarkasmus, Spott und übertriebenen Pathos und
versucht nicht mit Sachargumenten, sondern durch Kontrastierung bloßzustellen.
Novelle
Der wichtigste Bestandteil einer Novelle (novella = italienisch für Neuigkeit) ist ein Ereignis, das über das Erleben des Alltags hinausgeht (unerhörte Begebenheit), aber auch das Brechen gesellschaftlicher Regeln gehört dazu. Die Handlung der Novelle beschränkt sich auf ein ungewöhnliches Ereignis, es gibt deshalb keine ausführliche Nebenhandlung.
Übungen für TextartenTextgattungen und Textarten in der Interpretation
Die Interpretation von Kurzgeschichten für Klasse 8, Klasse 9, Klasse 10, Klasse 11 und Klasse 12. Merkmale und Definition von fiktionalen und nicht fiktionalen Texten.
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