Literaturepochen - Das Wichtigste Suche


Bestimmte Zeiten weisen gemeinsame Merkmale in der Literatur auf. Ordnungsprinzipien und gesellschaftliche Hintergründe fasst man unter literarischen Epochen mit einem eigenen Namen zusammen.
Hintergrund I Themen  I Merkmale I Dichter/Schriftsteller

Frühmittelalter 750 - 1150

In der Zeit des Frühmittelalters prägt die Kirche die Entwicklung in der Gesellschaft, Bauern werden durch das Lehnswesen vom Grundherrn abhängig gemacht.

Besonders Heldendichtungen fallen in die Literaturepoche des Frühmittelalters. Als Stoff für ihre Gedichte dienen historische Personen und geschichtliche Ereignisse. Die Autoren der Heldendichtungen sind meist unbekannt.

Hochmittelalter 1050 - 1250

Im Hochmittelalter prägt weiterhin die Kirche die Gesellschaft, der Einfluss der Ritter vergrößert sich. Als zentralen Punkt der Gesellschaft sieht man den adligen Hofstaat an.

Der Minnegesang, das höfische Epos mit der Beschönigung ritterlicher Ideale und die Heldenepen finden im Hochmittelalter ihren Höhepunkt. Liebe und Kreuzzüge finden sich in der Literatur des Hochmittelalters wieder.

Bekannte Dichter sind u. a. Gottfried von Straßburg, Ulrich von Liechtenstein und Walther von der Vogelweide.

Spätmittelalter 1250 - 1500

Städte werden nach dem adligen Hofstaat die neuen Zentren der Kultur. Das entstehende Bürgertum gewinnt Einfluss auf die Entwicklung des kulturellen Lebens. Durch die Erfindung des Buchdrucks werden Bücher billiger und sind stärker verbreitet.

Aus dem Minnesang entsteht der Meistersang, die Erzählprosa gewinnt an Wichtigkeit. Auch Volkslieder, Legenden und Fastnachtsspiele bestimmen die Literatur des Spätmittelalters.

Bekannte Vertreter des Spätmittelalters sind Heinrich von Meißen und Johannes Tepl.

Humanismus, Renaissance, Reformation 1500 - 1600

In der Zeit des Humanismus wird Amerika entdeckt. Erfindungen, ein neues Menschenbild und die Reformation verändern die Gesellschaft. Der Humanismus vertrat die Vorstellung vom Menschen, dass er seine Persönlichkeit nach seinen Wünschen frei entfalten kann, um das menschliche Dasein auf Erden zu verbessern. Im Menschenbild des Humanismus sind die Menschen gleich. Dies widersprach den bisherigen geltenden Prinzipien der Kirche und des Adels.

So verwendeten die Dichter des Humanisms die Idee der Menschlischkeit und der Werte der Antike für ihre Werke.

Bekannte Dichter des Humanismus sind Erasmus von Rotterdam, Ulrich von Hutten, Johannes Reuchlin und Martin Luther.

Barock  1600 - 1720

Der Absolutismus und Glaubenskriege zwischen Katholiken und Protestanten bestimmen die Zeit des Barock. Die Macht der Herrscher stützt sich auf die Kirche, das Heer, die Verwaltung, Justiz und Polizei und den Adel am Hof. Alle Menschen sind Untertanen, für den Adel bleiben viele Privilegien.

Die verwendeten Motive der Dichter beschreiben u. a. die Schönheit der Natur sowie die Abkehr vom Weltlichen hin zu Gott. Als Sprache der Dichtkunst findet zunehmend das Deutsche Eingang in die Literatur und verdrängt das Lateinische.

Dichter verwenden Antithetik und betonte Metaphorik. Sonett, Elegie, Epigramm und Ode kommen in der Dichtkunst am häufigsten vor. Verschiedene Romanformen wie der Schelmenroman, aber auch Reisebeschreibungen und Predigten bilden die bekanntesten Prosaformen.

Andreas Gryphius, Martin Opitz, Grimmelshausen, Hoffmann von Hoffmannswaldau sind bekannte Dichter des Barock.

Aufklärung 1720 bis 1800

Deutschland besteht aus vielen Kleinstaaten. Fürstenhäuser leben prunkvoll und auf Kosten des Volkes und werden vom aufstebenden Bürgertum zunehmend verdrängt. Das Bürgertum aktzeptiert die vorgegebene Ordnung durch die Monarchie und die Kirche nicht mehr und orientiert sich an die Herrschaft der Vernunft . Mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts spricht man vom Beginn der modernen Zeit.

Die Kritik an Staat und Kirche spiegelt sich in den Themen der Dichter wider. Darüber hinaus finden Denkansätze wie der Fortschrittsglaube und der Individualismus Eingang in die Literatur.

In der Zeit der Aufklärung nimmt das Drama eine besonders wichtige Rolle ein, denn man bezweckt mit ihm, den Menschen zu erziehen. Der Roman erzielt große Aufmerksamkeit. Ebenso erfreuen sich die das Bürgerliche Trauerspiel, die Fabel und die Parabel erheblicher Beliebtheit. Die Prosa bestimmen Gedankenlyrik, Oden, Hymnen und Balladen.

Immanuel Kant, Gotthold Ephraim Lessing, Friedrich Hagedorn  und Voltaire sind erfolgreiche Dichter und Schriftsteller.

Empfindsamkeit 1740 - 1790

Zur Herrschaft der Vernunft (Aufklärung) fügen Dichter die Empfindsamkeit hinzu.

Dichter der Empfindsamkeit betonen Gefühle, schätzen die Freundschaft, lieben die Naturnähe und die Frömmigkeit.

Bevorzugte literarische Formen der Empfindsamkeit sind Epos und Roman. In der Lyrik sind, Ode, Hymne und Idylle beliebt.

Wichtige Vertreter der Empfindsamkeit sind Christian Fürchtegott Gellert und Friedrich Gottlieb Klopstock.

Sturm und Drang 1765 - 1785

Die Literaturepochen ist eine Protestbewegung und zugleich eine Jugendbewegung, die den Adel und bürgerliche Moralvorstellungen ablehnt.

Die reine Herrschaft des Verstandes wird angezweifelt, Gefühle werden wichtiger als die Vernunft, die überkommene Tradition in Kunst und Literatur wird abgelehnt. Das künstlerische Schaffen im Sturm und Drang lehnt sich gegen veraltete Moral auf, Freiheit und Patriotismus werden wichtige Themen.

Das Drama und der Briefroman stellen wichtige Ausdruckformen des Sturm und Drang dar. In der Lyrik wird einfache freie Rhythmik beliebt, die Erlebnislyrik lebt auf.

Bekannte Dichter des Sturm und Drang sind Goethe und Schiller.

Klassik 1785 - 1830

Durch die Französische Revolution (1789–1799) finden auch in Deutschland umfangreiche Veränderungen statt. Ergebnisse waren die Bauernbefreiung, die Gewerbefreiheit und Jundenemanzipation.

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit als Werte der Französischen Revolution bestimmt das Denken der Künstler. Toleranz, Menschlichkeit und Humanismus sowie die Verbindung von Mensch und Natur werden wichtige Themen der Schriftsteller. Das Balladenjahr 1797 stellt ein herausragendes Ereignis dar. Im "Musenalmanach auf das Jahr 1797" erscheinen die meisten Balladen von Goethe und Schiller.

Man orientiert sich im schriftlichen Ausdruck an der Antike. Literarische Formen der Klassik sind der Bildungsroman und das Drama. Dichter konzentrieren sich auf die Ballade, Ode und Sonett.

Bekannte Dichter der Klassik sind Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller.

Romantik 1793–1848

Die Französische Revolution hinterlässt auch in Deutschland ihre Spuren. Ergebnisse waren die Bauernbefreiung, die Gewerbefreiheit und Jundenemanzipation. 1815 unterliegt Napoleon in der Schlacht bei Waterloo.

Das Schreiben wird durch Sehnsucht, das Wander- und Reisemotiv, die Verherrlichung des Mittelalters und die Abwendung von der zivilisierten Gesellschaft hin zur Natur beeinflusst.

In der Romantik liebt man den Bildungs- und Entwicklungsroman, das Volkslied sowie Märchen und Sagen.

Bettina von Arnim Clemens Brentano, Adelbert von Chamisso, Joseph Freiherr von Eichendorff, E. T. A. Hoffmann, Brüder Grimm, Novalis, Ludwig Uhland.


Biedermeier 1815 - 1848

In Deutschland beginnt die Industrialisierung. Zensur, Spitzel und Restaurationspolitik sind bestimmend in der Zeit des Biedermeier. Neue Ideen in Deutschland werden unterdrückt, endet in der Märzrevolution von 1848.

Deutsche Schriftsteller halten es im Biedermeier eher mit dem Absolutismus und suchen eine heile Welt. Einfachheit in Form und Sprache, Genügsamkeit, Alltägliches, Melancholie und Ergebenheit in das Schicksal bestimmen die Inhalte der Literatur.

Die Novelle und der Roman bestimmen die Zeit des Biedermeier.

Unter den bekannten Schriftstellern und Dichtern sind Eduard Mörike und Annette von Droste-Hülshoff zu nennen.

Junges Deutschland, Vormärz 1825 - 1848

Die Industrialisierung beginnt in Deutschland. Zensur und Spitzeltum verändern die Gesellschaft. Neue Ideen in Deutschland werden unterdrückt. Dies führt zur Märzrevolution 1848.

Schriftsteller des Jungen Deutschland fordern die Politisierung der Literatur Das Schreiben wird zur Zeitkritik, die sich den Problemen der Gegenwart stellt und gegen die Zensur und für Pressefreiheit und Freiheitsrechte eintritt. 1835 werden die Schriften des Jungen Deutschland verboten. Ziel der Vertreter des Vormärz ist ab 1840 eine Revolution.

Romane und Novellen sind ebenso beliebt wie Reiseberichte und journalistische Texte.

Bekannte Vertreter des Jungen Deutschland sind Heinrich Heine, Georg Büchner, Ferdinand Freiligrath und Ludwig Börne.

Realismus 1850 - 1890

In der Zeit des Realismus, nach der Märzrevolution 1848, werden Sozialgesetze gegen soziale Ungleichheit verabschiedet, gleichzeitig bekämpft Bismarcks Politik Sozialdemokraten und Liberale. Das Bürgertum wird zur wichtigsten Gesellschaftsschicht.

Der Realismus will die Wirklichkeit durch eine genaue Beschreibung der Realität, von alltäglichen menschlichen Problemen und eine subjektive Erzählhandlung darstellen.

Die Hauptgattungen des Realismus sind der historische Roman, der Entwicklungs- und Gesellschaftsroman sowie die Novelle.

Dichter und Schriftsteller des Realismus: Marie von Ebner-Eschenbach, Theodor Fontane, Friedrich Hebbel, Gottfried Keller Conrad Ferdinand Meyer, Theodor Storm

Naturalismus

Hintergrund

Themen d. Dichter

Merkmale

Bekannte Dichter.

Moderne, Expressonismus

Dadaismus, Avantgarde

Weimarer Republik - Neue Sachlichkeit

Exilliteratur

Nachkriegsliteratur, Trümmerliteratur

DDR Literatur

Literatur in Deutschland (West)

Literaturepochen

Literaturepochen im Deutschunterricht

Deutschunterricht und die wichtigen Literaturepochen.

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