Wie Till Eulenspiegel für Geld aß

Die zweiunddreißigste Geschichte
sagt, wie Eulenspiegel in Bamberg für Geld aß. Mit Listen verdiente Eulenspiegel Geld für ein Essen in Bamberg, als er von Nürnberg kam und sehr hungrig war.

Und er kam da in das Haus einer Wirtin, die hieß Frau Königin. Die war eine fröhliche Wirtin und hieß ihn willkommen, denn sie sah an seinen Kleidern, dass es ein seltsamer Gast war. Als er nun am Morgen essen wollte, da fragte ihn die Wirtin, ob er am Wirtstisch sitzen oder ob er nur bestimmte Speise essen wollte. Eulenspiegel antwortete, er wäre ein armer Geselle. Er bat sie, dass sie ihm um Gottes willen etwas zu essen geben solle. Die Wirtin antwortete ihm und sprach: „Freund, in den Fleischbänken (Verkaufsstände für Fleisch) oder in den Brotbänken (Verkaufsstände für Brot) gibt man mir nichts umsonst, ich muss Geld dafür geben. Darum muss ich für das Essen auch Geld haben.“ Eulenspiegel sprach: „Ach, Frau, ich will auch wohl für Geld essen; wofür oder wie viel soll ich hier essen und trinken?“ Die Frau sprach: „Am Tisch der Herren für vierundzwanzig Pfennige, und an der nächsten Tafel daneben für achtzehn Pfennige, und mit meinem Gesinde (Gehilfen) für zwölf Pfennige.“ Darauf antwortete Eulenspiegel und sprach: „Frau, das meiste Geld, das hilft mir am allerbesten“, und setzte sich an die Tafel der Herren und aß sich gleich satt.

Als er gegessen und getrunken hatte, da sprach er zu der Wirtin, dass er abreisen wolle, denn er müsste wandern, da er nicht viel zu essen hätte. Die Frau sprach: „Lieber Gast, gebt mir für das Mahl vierundzwanzig Pfennige und geht, wohin ihr wollt; Gott geleite euch.“ – „Nein“, sprach Eulenspiegel, „ihr sollt mir vierundzwanzig Pfennige geben, wie ihr gesagt habt, denn ihr spracht, an der Tafel äße man das Mahl für vierundzwanzig Pfennige. Das habe ich also verstanden, dass ich damit Geld verdienen sollte, denn es wurde mir schwer genug. Ich aß, dass mir der Schweiß ausbrach. Ob es Leib und Leben gegolten hätte, ich hätte nicht mehr essen können. Darum gebt mir meinen sauer verdienten Lohn.“ – „Lieber Freund“, sprach die Wirtin zu ihm, „es ist wahr, ihr habt wohl für drei Mann gegessen; dass ich euch das aber noch dazu bezahlen soll, das verstehe ich nicht.

Doch geht es um diese Mahlzeit, so mögt ihr gehen; ich gebe euch aber nicht noch Geld dazu, das wäre verloren. Ich fordere jedoch auch kein Geld von euch. Kommt mir nicht wieder, denn sollte ich meine Gäste das Jahr über so speisen lassen und nicht mehr Geld fordern als von euch, ich müsste auf die Weise von Haus und Hof verlieren.“ Und da verließ Eulenspiegel den Gasthof und verdiente nicht viel Dank.

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Die 32. Till Eulenspiegel - Geschichte

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